11
Jun
2006

...

Das Dreiergesetz, die Frage des Karmas und Konzepte, wie man besser nicht miteinander umgehen sollte. Womit ich jetzt natürlich nicht gesagt habe, dass ... ;-) Die Ähnlichkeiten beruhen bestimmt auf Intuition und Empathie. Ach ja: und Telepathie. Double feature, my Dear?

9
Jun
2006

...

Las Madres Project
thelmasmith - Contemporary Arts
Rainewalker.com - The Virgin of Guadelupe

Psychotherapie, Kreativität und Kollektivität

Ich denke daran, was Doris Lessing in The Four-Gated City schrieb: "In jeder Situation an jedem Ort gibt es immer eine Schlüsseltatsache, die Essenz. Meist sind es aber alle möglichen anderen Tatsachen, Tausende von Tatsachen, die wahrgenommen, erörtert, besprochen werden. Die wesentliche Tatsache wird meist ignoriert oder nicht gesehen." Und ein Satz von Yukia Mishima in Spring Now lautet: "Inmitten einer Ära zu leben heißt, sich ihres Stils nicht bewußt zu sein."
Für Doris Lessing wäre es wohl eine Schlüsseltatsache der vierziger Jahre, daß sehr unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund in unterschiedlichen Medien parallellaufende revolutionäre Neuerungen durchführten. Offensichtlich ist hier etwas im Gange, das nicht mit Einzelmenschen oder Individualität oder irgendetwas zu tun hat, das in einer psychologischen persönlichen Geschichte aufzufinden wäre, was ein Hinweis darauf ist, daß eben auch das kostbare Material, das wir Kreativität nennen, entscheidende kollektive Elemente hat, über die wir hier noch nicht nachgedacht haben.
Nur C.G. Jung hat den Begriff der kollektiven Psychologie ernsthaft untersucht, doch sind seine bahnbrechenden Konzepte der Synchronizität und des kollektiven Unbewußten mehr Beschreibungen der Phänomene als Werkzeuge für das Nachdenken und die Veränderung. Der Beweis hierfür ist, daß die Begriffe so selten von den Jungschen Therapeuten in der Praxis angewandt werden.



Künstler und Wissenschaftler sprechen manchmal von diesen Dingen. Einstein, der einen Teil seiner Theorien träumte, hatte die Empfindung, daß seinen Ideen ihm von außen zuströmten. Dizzy Gillespie sagte:
"Die ganze Musik ist zunächst einmal außen. Die Musik war von Anfang an da. Man muß einfach versuchen, ein kleines Stück davon zu erwischen. Es ist egal, wie großartig man ist - man bekommt immer nur ein kleines Stück davon."
Das Phänomen wird angedeutet, erwähnt, und manchmal gibt es auch Scherze darüber, doch ist der Westen mit Ausnahme Jungs noch weit davon entfernt, darüber nachzudenken oder es gar in seine Auffassung von Geschichte, Kritik oder Psychologie zu integrieren.
Man könnte sagen, daß etwas durch das Kollektive strömt und in unterschiedlichen Medien von unterschiedlichen Menschen aufgegriffen und ausgedrückt wird, und daß dieser Ausdruck eine Art Subkollektiv um sich konstelliert, einen Musikstil, oder eine Malereischule oder einen Zweig der Wissenschaft, um diesen Impuls, der ursprünglich aus dem oder durch das Kollektiv kam, für das Kollektiv wieder sichtbar zu machen. Dieses Etwas, dieser Impuls, diese Idee hat weniger Willen als vielmehr eine Kraft - eine Kraft, die so stark ist, daß sie von einzelnen Menschen (einzelnen Wissenschaftlern oder Künstlern oder Denkern) als innerer Zwang empfunden wird, als etwas, das sie ausdrücken müssen. Das westliche Denken faßt diese Äußerung als persönliche Leistung auf, als Ausfluß von Charlie Parkers oder Jackson Pollocks Kreativität, doch glaube ich, daß sie weit weniger persönlich ist, als es den Anschein hat. In The Education sagt Henry Adams: "Empfänglichkeit für die höchsten Kräfte ist der höchste Genius."




Der Genius eines Parker oder eines Pollock oder eines Jung liegt nicht darin, was sie hervorbringen, sondern darin, wofür sie empfänglich sind, wie offen oder empfänglich sie für diese Impulse bleiben, und in der Technik und Entschlossenheit, mit der sie diese Empfänglichkeit wahren und ausdrücken. Nicht, daß in unserem individuellen Tun keine tiefe persönliche Originalität und Courage läge; aber das, mit dem wir als Individuum arbeiten, ist ein Impuls oder eine Welle oder eine Kraft, die das Kollektiv durchströmt, dem wir angehören. Be-gabungen sind Gaben.




Was hat dies mit der Psychotherapie zu tun? Nicht weniger als alles. Solange es der Therapie nicht gelingt, zu einer besseren Anschauung über das Kollektive zu kommen und zwischen kollektiven und individuellen Impulsen und Kräften zu unterscheiden und wahrzunehmen, welche Wechselwirkungen hier bestehen, so lange kann sie die Welt und den einzelnen Menschen nicht umfassend ansprechen. Denn wenn das, was ich sage, irgendwie richtig ist, dann behandelt die Therapie nur einen Teil des Individuums, und die Therapie ist sich nicht einmal sicher, welchen Teil. Wie dieses Individuum einen kollektiven Impuls ausdrückt oder leugnet, auslebt oder abwehrt, wird noch nicht einmal ansatzweise diskutiert.
Für die Psychotherapie wäre das, was Doris Lessing als Schlüsselerlebnis bezeichnet, daß selbst die offensichtlichsten Formen kollektiven Verhaltens (eine totalitäre Basisbewegung, eine Kinderbande oder ein Modefimmel) überhaupt nicht wahrgenommen worden. Aber etwas, über das man noch nicht nachzudenken gelernt hat, kann man auch nicht behandeln oder ändern.




Nun, Jim, wenden wir dies alles auf Sie und mich und darauf an, wie unsere einzelnen Stimmen in den Abschriften manchmal wie bei zwei Jazzmusikern, die sich im Wechsel einen Riff weitergeben, zu einer Art gemeinsamer Stimme zusammenfließen. Ich würde sagen, daß das, worauf wir eingestimmt sind, was durch uns kommt, zumindest teilweise der Beginn der Artikulation eines neuen theoretischen Rahmens ist, der die Psychotherapie im besonderen und das westliche Denken im allgemeinen auf die Reiche des Kollektiven ausdehnen würde. Wir sind nicht die Leute, die den neuen theoretischen Überbau bauen werden. Dies ist das Werk des nächsten Jahrhunderts, und irgendwie ist auch der Aufbau eines Überbaus nicht die Arbeit, zu der es uns beide hinzieht. Wir sind Initiatoren, Anreger, begriffliche Abenteurer, wenn Sie so wollen, durch die der neue theoretische Rahmen Fühler ausstreckt, sich ankündigt, in das Ohr der Psychotherapie flüstert, ihr an seltsamen Orten verschlüsselte Notizen hinterläßt, unter ihrem Fenster singt. Dieser Impuls, diese neue Konstellation von Ideen zieht unsere Stimmen auf sich und macht sie in diesem speziellen Augenblick und diesem speziellen Werk einander ähnlich, wen wir zusammen sprechen, weil der Impuls in dem Augenblick, in dem wir ihn gleichzeitig aufrufen, anrufen, uns gleichzeitig entgegenkommt. Beim Schreiben aber treten alle unsere Unterschiede wieder zutage.



Aus:
James Hillman, Michael Ventura: Hundert Jahre Psychotherapie und der Welt geht's immer schlechter, Walter Verlag Zürich Düsseldorf 1993

Bestellt bei:
Werner Pieper And The Grüne Kraft


Keywords:
Coach, Coaching, C.G. Jung, Gender, Gendercoaching, Gender coaching, Gender-Coaching, Gender Mainstreaming, Genius, Individualität, Individuum, Köln, Kollektiv, Kollektivität, Kreativität, Psychologie, Psychotherapie, Synchronizität, Therapie

8
Jun
2006

To invent new tactics

Webs of Power, 2002
After Genoa: Asking the Right Questions


Genoa Was A Watershed For the antiglobalization movement. It's clear now that this is a life-or-death struggle in the First World as it has always been in the Third World. How we respond will determine whether repression destroys us or strengthens us. To come back stronger, we have to understand what actually happened there.




The media are telling one story about Genoa: a small group of violent protesters got out of hand and the police overreacted. I've heard variations on this from within the movement: the black bloc was allowed to get out of hand to justify police violence. But that's not what happened in Genoa, and framing the problem that way will keep us focused on the wrong questions.
Let's be clear: in Genoa we encountered a carefully orchestrated political campaign of state terrorism. The campaign included disinformation, the use of infiltrators and provocateurs, collusion with avowed Fascist groups (and I don't mean "fascist" in the loose way the left sometimes uses the terms, I mean "Fascist" as in "direct inheritors of the traditions of Mussolini and Hitler"), the deliberate targeting of nonviolent groups for tear gas and beating, endemic police brutality, the torture of prisoners, the political persecution of the organizers, and a terrorist night raid on sleeping people by special forces wearing "Polizia" T-shirts under black sweatshirts, who broke bones, smashed teaths, and bashed in the skulls of nonresisting protesters. They did all this openly, in a way that indicates they had no fear of repercussions and expected political protection from the highest sources. That expectation implicates not only the proto-Fascist Berlusconi regime of Italy, but by association the rest of the G8, especially the U.S. since it now appears that L.A. County Sheriffs helped train the most brutal of the special forces.




Italy has a history of employing such tactics, going back to the "strategy of tension" used against the left in the nineteen-seventies, in fact, even further back to the twenties and thirties which don't seem all that far away any more once you've heard prisoners describe being tortured in rooms with pictures of Mussolini on the walls. The same tactics have, of course, been used extensively by U.S. agencies and other countries. Italy also has a political culture of highly confrontational actions and streetfighting with the police, as well as strong pacifist groups and groups like the White Overalls who are exploring new political territory that goes beyond the traditional definitions of violence and nonviolence. All of this set the stage upon which the events of the G8 protest were played.




The police used the black bloc, or more accurately, the myth and image of the black bloc, very effectively in Genoa - for their ends, not ours. Some aspects of black bloc tactics made that easy: the anonymity, the masks and easily identifiable dress code, the willingness to engage in more confrontational tactics and in property damage, and, perhaps most significantly, the lack of connection with the rest of the action and the organizers.
But the black bloc was not the source of the problem in Genoa. The problem was state, police and Fascist violence. Acts werde done in Genoa, attributed to protesters, that were irresponsible and wrong by anyone's standards - but it seems likely now that most of them were done by police. Or if not, police provocateurs were so endemic that it's impossible to tell what might have been done by people in our movement or to hold anyone accountable. So the question Genoa presents us with is not "How do we control the violent elements among us?", although that conceivably might be an issue someday. It's "How do we forestall another campaign of lies, police-investigated violence, and retaliation?"




There's no easy answer to that question. The simplest strategy would be to go back to a strict form of nonviolence, which many people are proposing. I don't know why I find myself in resistance to that answer. I'm a longtime advocate of nonviolence, I have no intention of ever throwing a brick through a window or lobbing a rock at a cop myself, and in general I think breaking windows and fighting cops in a mass action is counterproductive at best and suicidal at worst.
One reason might be that I can no longer use the same word to describe what I've seen even the most unruly elements of our movement do in actions and what the cops did in Genoa. If breaking windows fighting back when the cops attack is "violence", then give me a new word, a word thousand times stronger, to use when the cops are beating nonresisting people into comas.
Another might be just that I like the black bloc. I've been in many actions now where the black bloc was a strong presence. In Seattle I was royally pissed off at them for what I saw as their unilateral decision to violate agreements everyone else accepted. In Washington in 2000, I saw that they abided by guidelines they disagreed with and had no part in making, and I respected them for it. I've sat under the hooves of the police horses with some of them when we stopped a sweep of a crowded street using tactics Gandhi himself could not have criticized.
I've choked with them in the tear gas in Quebec City and seen them refrain from damaging property there when confronted by local people. I'm bonded. Yes, there have been times I've been furious with some of them, but they're my comrades and allies in this struggle and I don't want to see them excluded or demonized. We need them, or something like them. We need room in the movement for rage, for impatience, for militant fervor, for an attitude that says, "We are badass, kickass folks and we will tear this system down". If we cut that off, we devitalize ourselves.




We also need Gandhi pacifists. We need room for compassion, for faith, for an attitude that says, "My hands will do the works of mercy and not the works of war." We need those who refuse to engage in violence because they do not want to live in a violent world.
And we need space for those of us who are trying to explore forms of struggle that fall outside the categories. We need radical creativity, space to experiment, to carve out new territory, to invent new tactics, to make mistakes.



Aus:
Starhawk, Webs of Power. Notes from the Global Uprising, New Society Publishers, Gabriola Island/Canada, 2002

Das fünfte Geheimnis
Starhawk's Home Page
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6
Jun
2006

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Chapel of Sacred Mirrors

1
Jun
2006

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Alles wird gut.

31
Mai
2006

Das fünfte Geheimnis

Es war zur großen Trockenzeit. Eine alte Frau kletterte auf einen Hügel. Wie die meisten Menschen im südlichen Teil der Stadt nannte sie diese Jahreszeit „El Tiempo de la Segadora", die Zeit der Großen Schnitterin. Dürre überall, Grün nur dort, wo die Gärten noch genug Wasser aus den Zisternen bekamen. Regen war noch für Wochen nicht zu erwarten.
Die alte Frau erklomm den Hügel, wie sie früher Berge erklommen hatte, einen Schritt nach dem anderen, den Stock fest vor sich aufpflanzend. Die alte Frau war 98 Jahre alt, geboren in der Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts. Noch zwei Jahre und sie würde die Mitte des 21. Jahrhunderts erleben. In ihrer Jugend hatte sie vieles erklommen: Wüsten-Gipfel, Pyramiden, Stacheldrahtzäune. Sie hatte Verzweiflung erlebt und neue Hoffnung.
Der Hügel reckte sich wie ein schwangerer Bauch über den südlichen Teil der Stadt, über den grünen Flickenteppich aus Häusern und Gärten und Wegen und den blauen Wassern der San Francisco Bucht. Bei der Göttin, dachte die alte Frau, sie war noch immer in der Lage, diesen Hügel zu erklimmen!




Maya blieb stehen, um Atem zu schöpfen. Um sie herum wogten Scharen von Menschen, gekleidet in den grünen und goldenen Farben der Jahreszeit, fröhlich redeten sie oder sie sangen, je nach Temperament. Sie trugen Körbe mit Opfergaben: Brot, Früchte, Käse, frisches Gemüse aus den Gärten.
Unten lagen die Häuser, klein wie Spielzeug, dazwischen die alten Wolkenkratzer, die sich vom flachen Gelände unten an der Bucht erhoben. Ein buntes Mosaik. Grün der Hintergrund, durchzogen von Wasseradern und gesprenkelt mit dunklen Teichen und Seen. Die Blocks alter Reihenhäuser bildeten immer noch Straßenzüge, die niemand mehr benutzte. Stattdessen bewegten sich Fahrräder und Elektroautos und gelegentlich ein Pferd durch das Labyrinth der engen Wege, die sich durch das Grün zogen. Über den Hausdächern schwangen Gondeln wie bunt bemalte Eimer, von Hügel zu Hügel, sie bewegten sich zwischen hohen Türmen, an denen sich Windräder drehten. Int Nordosten konnte Maya einen langen Zug sehen, der sich über das untere Deck der Bay-Brücke bewegte. Ah, dachte Maya, das erste Getreide wird zum Central-Markt gebracht.




Und ganz hinten leuchtet die Golden Gate Bridge aus dem Dunst. Wunderschön, dachte Maya. Seit ihrem erstem Blick auf die City, in jenem Sommer der Liebe, vor mehr als 80 Jahren, war sie in diese Stadt verliebt. Damals, sie war gerade 17 Jahre alt, hatten die Nebel sie entzückt, die Geheimnisse verhüllten oder preisgaben. Die von Menschen wimmelnden Straßen hatten sie erfreut. Sie schienen ständig kostümiert zu sein: Zigeuner, Piraten, Indianer, Hexen, die die die Bürgersteige entlang schlenderten und zu den Klingen der Beatles „Love, Love, Love" sangen.
„Du bist meine ständige Geliebte gewesen", sagte sie leise. "Eine City, nicht monogam, aber niemals untreu, manchmal etwas aufgedonnert, aber niemals langweilig. Und du bist auch noch nicht vor mir gestorben, wie viele andere."
"Love is All vou need". - Liebe ist alles was du brauchst! Sie hörte das Lied in ihrer Erinnerung. "Aber die Beatles führten uns auf eine falsche Fährte", flüsterte sie ins Leere, in die Luft, die gefüllt war mit den Geistern ihrer toten Freunde. Liebe war aber nicht das einzige, was wir damals brauchten. Wir wollten lieben, frei und ohne Beschränkungen. Und dafür mußten wir die Welt erneuern."




Seufzend setzte Maya den steilen Aufstieg fort. In Wahrheit ist dies eine verdammt anstrengende Kletterei für eine alte Hexe wie mich, gestand sie sich ein. Ich hätte mir die Mühe ersparen und Madrone bitten sollen, die Schreine zu besuchen.
Die Schreine der Vier Heiligen Elemente befanden sich in den jeweiligen Himmelsrichtungen. Maya hatte die mühselige Umrundung fast hinter sich. Sie hinterließ Samen seltener Kräuter beim Heiligen Schrein der Erde, Federn der Seevögel und der Hähne beim Heiligen Schrein der Luft. Beim Schrein des Feuers hinterließ sie weißen und schwarzen Salbei sowie Zedernholz, und beim Wasser-Schrein hatte sie ein Glas mit Regenwasser geopfert, das sie vom ersten Sturm des vergangenen Herbstes aufbewahrt hatte.
Aber Madrone hätte vermutlich gar keine Zeit gehabt. Ich weiß ja wie es ist, murmelte Maya. Wahrscheinlich steckt sie bis zu den Ellenbogen in ihrer Arbeit, froh, wenn sie den Hügel noch in letzter Minute hinaufeilen kann. Auf meine alten Tage werde ich pingelig, dachte sie. Eine orthodoxe Heidin, die auf strikter Einhaltung der alten, überlieferten Rituale besteht; ein ausführlicher Besuch bei jedem einzelnen Schrein, ein Gang den Prozessionsweg hinauf, Zeit zu meditieren, nachzudenken, ein wenig in Trance zu versinken ...
Der Pfad wand sich weiter oberhalb des Wasserreservoirs, das seitlich am Hügel angelegt worden war. Sie konnte schon den kleinen Bach hören, der den künstlich geschaffenen Wasserlauf füllte, von dem die Gärten entlang ihrer eigenen Straße gespeist wurden. Heutzutage gab es so viel mehr Gärten. Aus schierer Notwendigkeit, denn Hitze und Feuer hatten die Erde des Central-Valley Anbaugebietes praktisch zu Stein werden lassen.




Schau sie dir an! Maya pausierte erneut, schwer atmend. Die City war ein Ort wilder Blumen, voller Weinstöcke und Bäume, deren Zweige sich unter der Last der reifenden Früchte bogen.
Alles sieht so üppig aus. Sie atmete tief. Man könnte denken, wir hätten reichlich von allem, reichlich Land, reichlich Wasser. Irrtum. Wir haben nur gelernt, nichts zu verschwenden, jeden Wassertropfen zu nutzen, alles wieder zu verwenden, die Hühner mit Unkraut zu füttern, die Enten mit Schnecken und die Würmer den Abfall verwerten zu lassen.
Wir sind wahre Künstler in der Müllvermeidung geworden. Und in der Vermeidung von Gewalt, von Krieg, von Toten. Schaudernd dachte Maya an die verwesenden Körpern in den Massengräbern an der östlichen Bucht. Und nun müssen wir nur noch die drohende Begegnung mit der Steward-Armee vermeiden, die vermutlich schon jenseits der Grenze aufrüstet. Nun, wir haben unsere Wahl getroffen.




Aus:
Starhawk,
Das fünfte Geheimnis, Hannah Verlagsgesellschaft, Buxtehude 1996
Vorwort:
Die Erklärung der Vier Heiligen Elemente

Achtung: Starhawk.net ist NICHT die Seite von Starhawk!


Keywords:
Starhawk, Wicca, Globalisierung, Spiritualität, Erklärung der Vier Heiligen Elemente

29
Mai
2006

...

"I'll be watching you"

...

Haubinda - Thüringen

Witchcraze

As a study of the European witch hunts will show, acts like these expose other layers of a society's values. From India come reports of higher caste men tormenting lower caste women; in a village of Tamil Nadu, for example, a ringle family of thevar (high-caste) men regularly raped the women of the harijan (untouchable) community. Much of this behavior has ancient roots, but as political upheaval has swept over India in the last forty years, public tensions have triggered even more violence against women, especially poor low-caste females. When Indian men feel pressured, they offen take it out on women, as did European men in the sixteenth century. The painful irony is that part of the increase in violence against women today comes as a reaction to Indian women's response to India's new democratic goals. As women have begun to assert themselves, they find themselves targets of increased male hatred and efforts at control. When faced with this new level of harassment, some women kill themselves; many more internalize the message that they are evil.



It should not surprise us that such a society is prey to outbreaks of witchcraft accusations. Among some Indian tribal groups-those who associate evil with women and who have a tradition of strong, even matriarchal rotes for women-witch hunts are an the increase. The women accused are mostly widows without children to support them. Because they have a life interest in lands that will pass at their death to their male relatives, they become targets of greed: by accusing them of witchcraft and having them stoned or beaten to death, those men inherit the land immediately. This persecution is part of a wide attack an women's traditional rights and part of a successful attempt to establish a patriarchal order, "an attempt to force women into a particular gender role." It is also a way to discredit women who have an inside track with the bongas (household spirits). We will see a similar pattern in the development of witch hunts in Europe, which occurred at a time when women's traditional roles as healers, prophets, and producers were under attack.



We have seen that this situation is not essentially different in the Western world today, and again, we must not be surprised that independent women are being named witches.




When Pat Robertson declared that supporting the Equal Rights Amendment was a "socialist, anti-family political movement that encourages women to leave their husbands, kill their children, practice witchcraft, destroy capitalism and become lesbians," he drew an old combination of stereotypes hostile to women (emphasis added). Any woman who challenges the patriarchal order may be suspect.



Aus:
Anne Llewellyn Barstow, Witchcraze. A New Study Of The Eurepean Witch Hunts, Pandora c/o Harper Collins Publishers Limited, London 1994



Keywords:
Gender, Gendercoaching, Gender coaching, Gender-coaching, Wicca, Witch

26
Mai
2006

Hex, Hex ...

Kleines Kuriositäten-Kabinett. Bestellungen bei Amazon kommen regelmässig bei mir an, wenn UPS sie ausliefert. Mit DHL hingegen gibt es Lieferprobleme in den letzten Monaten. Auf meine telefonische Nachfrage hin ertönt beispielsweise eine automatisierte Begründung, dass man niemanden in ... angetroffen habe, das Buch deswegen wieder zurückgeschickt worden sei. Am genannten Ort wohne ich aber gar nicht!

Auf das Buch "Christian Rätsch, Räucherstoffe. Der Atem des Drachen" habe ich wochenlang vergeblich gewartet. Ein Klage-Seufzer am Vormittag in meiner Wohnung brachte letzte Woche dann aber am Mittag die ersehnte Lieferung ... Merci!

...

"This is Hardcore!"
Anna Span - Wikipedia
Anna Span's Diary
Anna Span's Advice on Becoming a Pornstar

E.M.M.A. - Es Macht Mich An

Erfahrungen von Frauen mit Pornographie und Zensur, Cherie Matrix (Hg.), vbz Verlag Bernd Zeun, Gießen 1998

Bestellt bei:

Lustwandel
Die erotische Buchhandlung für erotische Literatur & Kunst in Berlin


Vorwort

Stellen Sie sich vor, ihr ganzes Leben über gesagt zu bekommen, was richtig und was falsch ist - und zu wissen, dass es unwahr ist. Das erfordert nicht viel Vorstellungsvermögen, nicht wahr? Es ist eine Erfahrung, die wir alle machen. Aber bis in die späten 1960er wurde von Frauen erwartet, widerspruchslos darauf zu hören, was Männer uns darüber erzählten, was alle Frauen fühlten. Waren wir anderer Meinung, war mit uns sowieso etwas nicht in Ordnung. Unter den Frauen gab es deshalb das Bewußtsein schärfende Gruppen, um über das zu sprechen, was wir wirklich empfanden. Und heute versuchen Frauen, die sich Feministinnen nennen, uns zu erzählen, dass wir alle Pornographie hassen, dass keine Frau derartiges mag und dass alle Frauen sie `aus den Regalen verbannt sehen möchten.'



Feminists Against Censorship (FAC) - Übers.: Feministinnen gegen Zensur - gründeten sich im April 1989 als Reaktion auf die Frauen, die mit diesem Klischee den Anspruch erhoben, uns zu vertreten. Wir haben uns ausgiebig sowohl mündlich wie schriftlich zu den Ausführungen gegen Pornographie geäußert, zu den Theorien der Forschung, zur Bereitwilligkeit, dem Staat bei seinen Entscheidungen, was wir sehen oder sagen dürfen, zu vertrauen und zu den Verdrehungen, mit denen dieser Anspruch angeblich gestützt werden sollte. In diesem Buch, unserem fünften, haben wir es vorgezogen, über unsere eigenen Erfahrungen mit Pornographie zu sprechen. So seltsam es scheinen mag, unschätzbar wenig wurde vom Mainstream-Feminismus aus dieser Perspektive veröffentlicht, besonders in Großbritannien.



Die politischen Feldzüge von Anti-Porno-Feministinnen haben es Frauen schwerer gemacht, ihr eigenes sexuelles Material zu produzieren. Sie schaffen der Polizei den Vorwand für Razzien in jedem beliebigen Laden oder für die Beschlagnahme jeder Publikation, die nicht nach konventioneller Mainstream-Pornographie - den Sachen für die `oberste Regaletage' - aussieht. Das kann britischen Käuferinnen legal nur die Wahl der fantasielosen, pornographischen (und manchmal sexistischen) Medien lassen, wie sie gewöhnlich von Männern für Männer produziert werden. Abbildungen von Geschlechtsverkehr, Erektionen, Genitalkontakte und alles was fantasievoll und einvernehmlich ist ist chancenlos, wenn wir auf wenig mehr als Pin-ups und geistlosen Striptease reduziert werden.
Einige der Feministinnen in diesem Buch genießen allerdings diese stereotype, männlich-heterosexuelle Pornographie. Frauen haben jedoch unterschiedlichen Geschmack und es gibt nicht genügend Produkte auf dem Markt, unser feminines Verlangen zu stillen. Und aus welchem Grund nur ist der erigierte Penis in Großbritannien ein Tabu? (Übers.: Diese Frage stellt sich auch in Deutschland)



Es mag merkwürdig sein, viele gegen Pornographie eingestellte Frauen im Vereinigten Königreich realisieren nicht, dass es an Gesetz und Polizei liegt, was die britische Pornographie so einseitig macht und nicht an etwas, das der Pornographie oder sogar dem Geschmack der Männer eigen ist. Sie sagen, sie `mögen keine Pornographie', weil es daran nichts zu mögen gebe - aber alles, was wahrscheinlich Frauen ansprechen könnte, würde wahrscheinlich die Polizei zu Beschlagnahmeaktionen verleiten oder die größeren Vertriebe zur Abnahmeverweigerung. Frauen und sexuelle Minderheiten, die eine unabhängige Produktion versuchen, sind die ersten wirklichen Opfer der Anti-Pornographie Kampagnen. Und wie Arabella Melville im Buch zeigt, den Herstellern der Mainstream-Männermagazine ist es recht so - man könnte sagen, die Kampagne gegen Pornographie dient ihrem Geschäft.



Die hauptsächliche Kritik dieses Buches an Pornographie ist, dass es dabei größtenteils um Sex nach männlichen Vorstellungen geht. Bis vor kurzem zielte alle Pornographie auf Männer ab und selbst heute noch trifft das für viele Pornos zu. Mainstream-Pornographie schließt wirklich alle aus, die nicht das Klischee einladender Jugendlichkeit erfüllen. Allerdings dürfen wir nicht vergessen, dass das durchaus für die meisten Medien zutrifft. Auf Männer abzielende Softcore Pornographie spielt die sichere Karte, indem sie keine Erektionen oder tatsächlichen Verkehr zeigt, um weiter veröffentlicht, verbreitet und verkauft werden zu können.
Hardcore - das heißt explizites Material - ist illegal in der britischen Pornoindustrie. In Hardcore Pornos gibt es eine Vielfalt körperlicher Typen; und da sie in der Regel Menschen miteinander zeigt, stellt sie heraus, dass Frauen stark sein und die Kontrolle ausüben können und nicht nur passive, blauäugige Blondinen. Eine unserer Verfasserinnen, Jan Durbin aus San Francisco, hat sich die Realität der Hardcore Pornographie aus der Nähe, unter feministischer Perspektive, angesehen. Insbesondere ihre Erfahrung mag jenen erhellend sein, die Angst haben vor weniger Restriktion expliziter sexueller Darstellungen.



Einige Feministinnen in diesem Buch genießen Fantasien und Abbildungen von Dominanz und Unterwerfung. Diese Fantasien werden von vielen anderen Feministinnen abgelehnt. Sowohl lesbische als auch Dominanz/Unterwerfungs-Pornographie sind stark zensiert und Verleger haben Schwierigkeiten mit dem Vertrieb. Jedoch brauchen wir alle das Gespräch über unsere Fantasien, damit es uns hilft, die ausgedehnten Möglichkeiten weiblichen Begehrens zu verstehen. Pornographie hat einigen Feministinnen in diesem Buch geholfen, sich als sexuelle Wesen zu definieren. Abbildungen aller möglichen Frauentypen in Ausübung aller möglichen Arten von Sex hilft, die Geheimnisse, von denen weibliche Sexualität umgeben ist, aufzuklären.



Feministinnen kritisieren an der Pornographie nicht nur den unausgewogenen Zuschnitt auf Männer, sie fordern auch eine stärkere Position bei der Herstellung sexuellen Materials. Wegen des Mangels an Pornographie für Frauen mussten sich viele von uns anderen Medien zu unserer Stimulierung zuwenden: Anregenden Collagen aus dem, was an sexuellem und manchmal nichtsexuellem Material uns zugänglich ist. Feministinnen möchten ihre Fantasien auf der Leinwand sehen, und in weit verbreiteten Magazinen lesen, was sie begehren. Der größte Teil der Aufsätze dieses Buches stammt von Frauen, die weder jemals in der Sexindustrie gearbeitet, noch etwas damit zu tun gehabt haben, abgesehen von ihrer strikten Einstellung gegen Zensur. Einige Feministinnen in diesem Buch haben jedoch ihre eigenen Firmen gegründet, um feministische Pornographie zu produzieren und/oder zu vertreiben. Andere liefern Geschichten und arbeiten als Model für stimulierendes Material verschiedener Art.


Wir möchten so oft wie möglich betonen, wie wichtig es ist, die Ansichten von Frauen, die enger mit der Sexindustrie zu tun haben - solche wie Linzi Drew - zu veröffentlichen, genau wie die von denjenigen, die Pornographie genießen, da deren Stimmen von der Anti-Porno-Bewegung unterdrückt werden und ihnen von Leuten der Mainstream Medien wenig Glauben geschenkt wird. Anti-Porno Frauen wischen einfach das Zeugnis derer, die nicht ihrer Meinung sind beiseite - wenn du nicht darüber sprichst, wie schrecklich Pornographie ist, wollen sie es nicht hören (und bezichtigen dich womöglich gar der Lüge). Aber wie die Medien damit umgehen, ist nicht viel besser - Frauen aus diesem Gewerbe, egal wie intelligent und artikuliert, werden bestenfalls als naiv dargestellt - als lächerlich. Als Feministinnen denken wir, diese Frauen sollten für sich selbst sprechen dürfen.


In einer sexistischen Gesellschaft enthalten viele der Medien, einschließlich der Pornographie, zwangsläufig Sexistisches. In diesem Buch jedoch haben Frauen aus der ganzen Welt, aus den verschiedensten Lebensumständen, etwas Positives über sexuelle Vorstellungen zu sagen.
Pornografie ist eine der Möglichkeiten, mit der die Frauen dieses Buches ihre Sexualität erkunden und entwickeln möchten. Viele der Aufsätze befassen sich ausgiebig damit, wie Pornographie Frauen geholfen hat, sich als sexuelle Wesen zu sehen, nicht als Opfer, und ihnen die Kraft gegeben hat, über ihre Wünsche zu sprechen. Andere Autorinnen erzählen, wie sie als Heranwachsende ihr Verstehen von Geschlechtlichkeit aus Softcore-Magazinen bekamen. FAC bedauert, dass wir alle keine größere Auswahl an Material zum Erwerb unserer sexuellen Wissens zur Verfügung hatten, und wir möchten keineswegs, dass unseren Kindern, die jetzt heranwachsen, noch weniger zur Verfügung steht.
Besonders Frauen brauchen mehr sexuelles Bildmaterial, nicht mehr Repression. Nur durch das Fehlen von Schuldbewusstsein, das wir als Frauen unserem Körper gegenüber empfinden, können wir vor uns selbst begehrenswert werden, nicht indem wir uns unserer Sinnlichkeit wegen als `Schlampen' oder `Abschaum' sehen.
Und erinnern wir uns, dass es bei der Befreiung der Frau um das Eröffnen von Möglichkeiten geht. Pornographie stellt eine dieser Möglichkeiten dar - wir sollten uns nicht daran beteiligen, sie zu unterbinden.



Keywords:
Feminists Against Censorship (FAC), Feministinnen gegen Zensur, Feministin, Feminismus, Gender, Gendercoaching, Gender coaching, Gender-coaching, Internet, Medien, Porno, Pornografie, Pornoindustrie, Pornographie, Sex, Sexindustrie, Sexualität, Zensur


Feministinnen gegen Zensur: "This is Hardcore"
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