3
Okt
2008

Ungetarnt

Die US-amerikanische Anti-Defamation League (ADL) berichtet von einer -aufgrund der Finanzkrise- anwachsenden Flut von antisemitischen Kommentaren in Diskussionsforen, die mit Wirtschaft und Finanzen zu tun haben. Seit der Pleite von Lehman Brothers würden tausende von Beiträgen in Foren gepostet, die sich gegen Juden richten und sie für die gegenwärtige Krise verantwortlich machen.

Das gilt auch für deutsche Foren und Blogs. Ich erspare mir hier die Links. Den letzten Beitrag gesehen inklusive Google-Video - natürlich versehen mit dem Namen Rothschild und dem üblichen Zinsvorwurf - in einem hobbypsychologischen Blog zum Thema Autismus, dessen Beiträge gerne garniert werden mit ganz und gar nicht pauschal urteilenden Aussagen. Eliten (Sind das die mit dem Uni-Abschluss?) sind Autisten, Künstler sind Autisten und nicht kreativ, sondern lediglich behandlungsbedürftig, und alle traumatisierten Nachfahren der traumatisierten Holocaust-Opfer werden zu Tätern. Womit die hobbypsychologische Begründung gegeben ist, sich der Nachfahren der Holocaust-Opfer besonders intensiv anzunehmen. Oder sollte ich hier besser sagen: sie nicht aus den sehr scharfen Augen zu lassen?

Guten Tag - Mein Name ist Staat!

Auch Jürgen Elsässer macht Vorschläge zur Weltwirtschaftskrise.

Und:
"Solche Parolen sind höchst kontraproduktiv im bayrischen Wahlkampf, im Stammland des Familienbesitzes. Sie sind außerdem in der Sache falsch. Die Familienbetriebe - auch die milliardenschweren - sind nicht das Problem dieses Landes. Sie betreiben Kapitalismus, das ist wohl richtig, aber sie betreiben keinen Raubtierkapitalismus. Der konnte sich in der Bundesrepublik erst durchsetzen, nachdem die Schröder-Regierung ihm ein Scheunentor aufgemacht hatte: Durch die Steuerfreistellung von Veräußerungsgewinnen wurden Erben ermutigt, Familienbetriebe nicht weiterzuführen, sondern an meistbietende Investoren zu verhökern. Dieses "Heuschreckenanlockungs-programm" (Ulrich Maurer) führte dazu, dass Teile der einheimischen Wirtschaftsbasis an windige Finanzgesellschaften übergingen, die kein Interesse am Weiterbetrieb der Firmen, sondern nur an ihrer schnellen Ausschlachtung hatten."

Das Zusammenspiel von Finanzwirtschaft und Medien-/PR-Wirtschaft

1999 erschien das Buch „Rich Media, Poor Democracy“ des amerikanischen Politologen Robert McChesney. In einem Beitrag für den Freitag vom 31.1.2003 hatte ich auf dieses wichtige Buch hingewiesen. McChesney skizziert unter anderem das Zusammenspiel von Wallstreet und Madison Avenue, also das Zusammenspiel von Finanzwirtschaft und Werbe-/Medienwirtschaft. Er schildert in diesem Buch auch schon die quantitativ und qualitativ hohe Bedeutung der Publicrelations für die politischen Entscheidungen. Man kann die US-Erfahrungen nahezu ohne Abstriche auf uns übertragen. Das Zusammenspiel der beiden Wirtschaftssektoren ist ausgesprochen eng und erklärt die Vorherrschaft der Finanzwirtschaft über die öffentliche Meinung und die Politik. Hier ein paar Beispiele:

EU zur Verteidigung von Medienpluralität

Das Europäische Parlament hat am Donnerstagmittag in einer Resolution zur Verteidigung von Medienpluralität aufgerufen. Die Bürgerinnen und Bürger sollten Zugang zu unabhängigen Medien haben. Verleger (bzw. Eigner von Medienhäusern), Aktionäre und auch Regierungsstellen sollten keinen direkten Zugriff auf redaktionelle Inhalte erhalten; deshalb plädieren die Europa-Abgeordneten für Redaktionsstatute. Sie ermutigen zudem zu einer Diskussion über den Status von Web-Blogs.


Die Resolution wurde mit 307 Ja-Stimmen (bei 262 Nein-Stimmen) angenommen und ruft die Kommission und die Mitgliedsstaaten dazu auf, Medienpluralität zu sichern und dafür zu sorgen, dass alle Bürgerinnen und Bürger Zugang zu freien und unabhängigen Medien haben. Die Resolution wurde getragen von der SPE-, der Grünen und der Liberalen Fraktion und basiert auf einem Bericht der estnischen Europa-Abgeordneten Marianne MIKKO (SPE-Fraktion).


Mit der Resolution betonen die Europa-Abgeordneten, wie wichtig unabhängige Journalisten und Redaktionen sind. Die Europa-Abgeordneten möchten zudem, dass Ziele und die Hintergründe von Eignern von Medienhäusern und Verlegern bekannt gemacht werden und ermutigen auch dazu, die Eigentumsverhältnisse und Verflechtungen an Medienunternehmen offen zu legen.
Die Abgeordneten äußerten sich zudem besorgt über die Fähigkeiten der Medien, als Kontrolleure in der Demokratie zu agieren, wenn private Medien vordringlich auf Gewinn aus sind. Auch vor einer zu großen Konzentration von Medienmacht (die dann auch politisch bedeutsam werden kann) warnten die EU-Abgeordneten. Deshalb sollten das Wettbewerbsrecht und das Medienrecht miteinander verknüpft werden.

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"Was für miese Nummern. Meine Ideen abziehen. Kohle kassieren. Mich selbst mit den Mitteln der Zersetzung versuchen fertig zu machen. Technik?! Und dann sagen, ich sei selbst schuld. Was Teil der Strategie ist. Nur so für's nächste Manuskript. Bestimmt wieder was über's Bloggen. Und für die Abrechnung." Und für die Herren besserwissende Wichser, die mir den Providerwechsel empfohlen hatten mit den Worten, der neue Provider sei auch in einem ökologischen Verband, da ich ja alles Öko-Hafte so mag, hier nur der kurze Hinweis, dass ich ECO, nicht Öko, ECO - Verband der Internetwirtschaft, schon zu deren Gründungsjahren kannte, als der Herr Besserwisser wahrscheinlich noch übte, wie man entweder die Einstellungen der Ladies sanft und sicher ändert. Und sie dann für eigene Zwecke anschaffen lässt. Oder aber sie unter Zuhilfenahme williger und billiger HelferInnen und gelegentlicher gut informierter Gesprächs-Einschnipsel aus dem ganz persönlichen Alltagsleben in ihrer beruflichen und privaten Existenz vernichtet.

Bittersüße Heimat

Necla Kelek über Ehre und Morde, Tradition und Türkei

Börsenzocker: Hoher Testosteronspiegel

Die Lust, große Risiken im Casino der globalen Finanzmärkte einzugehen, wird nach Ansicht von Wissenschaftlern nicht nur von Gier getrieben, möglichst schnell viel Geld zu verdienen. Im Hintergrund zumindest bei den Männern steht angeblich auch das männliche Sexualhormon Testosteron. (via)

Ob Hören bewegen kann?

Mich jedenfalls schon. Den Hinweis auf Angelique Kidjo habe ich beim Stöbern im Parteibuch gefunden. Lieder wie Summertime singt sie in der Sprache ihrer Heimat, der Yoruba-Sprache. Von den Yoruba haben sich auch europäische Künstlerinnen inspirieren lassen und die weltweite Göttinnen-Bewegung erinnert an die Mythologien der Yoruba.




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